Bericht Hexenritt 2012

Ein Hexenritt Vogelsberg

Am Freitagmorgen starteten wir nach einem sonnigen Frühstück für Hexen und Besen. Eine überschaubare Gruppe von 13 Hexen machte sich auf den Weg in Richtung Altenschlirf. Nach kurzer Wegstrecke kamen wir bereits an die erste Hürde, eine Wasserdurchquerung an einer nicht ganz einfachen Stelle. Es dauerte zwar einen Moment, aber zu guter Letzt kamen doch alle gut am anderen Ufer an. Es sollte sich jedoch im Laufe des Rittes zeigen, dass wir an diesem Wochenende alle Besen „wasserfest“ machen würden. Denn die nächste Furt ließ nicht lange auf sich warten. Hier ging es dann schon deutlich zügiger hindurch, war es doch auch eine deutlich bessere Stelle als vorher.

Es ging bei schönstem Hexenwetter durch Wald und Flur. Bei verschiedenen „technischen Stops“ konnte man die Designerunterwäsche bestimmter Hexen begutachten, natürlich mit reichlich Gelächter und Geschnatter. Und weil ja ein Ritt nicht immer reibungslos abläuft, ging unterwegs bereits das erste Eisen verloren. Somit war für den Abend die erste Runde gesichert! 😉

In Altenschlirf angekommen, konnten die Besen in bereits abgesteckten Paddocks untergebracht werden. Wir hatten gerade in der Kneipe unseren Tisch bezogen, als das Telefon klingelte und ein Teil von uns erst mal wieder sein Pferd an Ort und Stelle bringen musste…. Noch vor dem Essen klingelte das Telefon ein zweites mal…. So sicherte man sich für den Abend noch eine weitere Runde. Nach kulinarischen Genüssen, die man hinter dieser Fassade sicher nicht vermutet hätte, ging es wieder auf die Besen zu unserem Nachtquartier am Klein-Heilig-Kreuz. Nachdem die Pferde ihre Quartiere bezogen hatten und wir noch auf unseren Zubehör-Hänger warteten, konnte dann doch schon das ein oder andere Getränk in der lockeren Runde vernichtet werden. Schon halb in der Nacht wurde dann noch kurzerhand ein Schmied herbeigezaubert, der das verloren gegangene Eisen wieder ersetzte.

Nachts waren dann sehr merkwürdige Laute zu hören… Im Dunkel ertönte unaufhörliches Bellen, gefolgt von wilden, angsterfüllten Schreien…. Seeehr mysteriös diese Sache mitten in der Hütte im Wald…. Nun ja, bei Tageslicht stellte sich dann heraus, daß das Bellen natürlich zu unserem „Hüttenhund“ (Stephanies Aussie) gehörte und andere Hexen wohl mit sehr lebhaften Träumen zu kämpfen hatten.

Nach einem üppigem Frühstück setzte sich unser Hexentrupp mit einer Hexe Verstärkung am Samstagmorgen wieder in Bewegung. Bei weiterhin optimalen Besenflugbedingungen starteten wir wieder einmal mit einem Wasserdurchritt. Nach einem kleinen zweiten Frühstück unterwegs, bestehend aus Radler und nackten Männeroberkörpern, ging es mit reichlich Elan in Richtung Landenhausen. Dort wirbelten wir erst einmal die Großpferde-Turniersport-Orientierte Bevölkerung durcheinander und stärkten uns dann in der Dorfschenke mitten im Ort.

Zurück ging es dann auf langen, temporeichen Waldwegen, bis… ja, bis wieder einmal ein Eisen verloren ging. Und etwa eineinhalb Sekunden später waren es zwei verloren gegangene Eisen. Was tun?! Glücklicherweise war im nächsten Ort eine Schmiedin, nur war sie leider telefonisch nicht zu erreichen. Nachdem wir etliche Schmiede abtelefoniert hatten, fand sich ein hilfsbereiter Schmied, der uns in der nächsten Stunde behilflich sein könnte. Also verließen wir unsere Töltstrecke und wanderten wohl oder übel ins nächste Dorf, um auf den Schmied zu warten. Wie das auf einem Dorf so ist, funktionierte der Buschfunk hervorragend und kurze Zeit später fuhr die dorfeigene Schmiedin vor. So ging das ganze doch noch recht glimpflich ab und nachdem wir in dem Dorf auch den Bach unsicher gemacht hatten, wir zogen mit etwas Verspätung weiter gen Klein-Heilig-Kreuz.

In Kleinlüder querten wir die nun mittlerweile fast obligatorische Furt. Der zweite Abend verlief ähnlich wie der erste, nur das wir zwei Hexen verabschieden mussten, die den Heimweg antreten mussten.

Der Sonntagmorgen bescherte uns weiterhin nicht zu übertreffendes Reitwetter, ein gutes Frühstück und eine etwas komplizierte Rezeptionsdame…. Aber auch dieses Thema konnten wir verhexen und zum Rückflug starten. Nach einer laaaangen Töltstrecke kamen wir an unserer Mittagsrast, einer Dorfkneipe in Rixfeld, an. Beobachtet von gefühlt vierhundert Fliegen stärkten wir uns noch einmal. In Hörgenau angekommen (man merke, wir haben an diesem Tag keine Eisen verloren) ließen wir den Ritt bei Kaffee und Kuchen gemütlich ausklingen, bevor jeder seine Heimreise antrat. Im Jahr 2013 wollen wir uns im Sinntal auf dem Spatzenhof wieder sehen.